Erlebnisreiche Fledermauswanderung

Ein Naturerlebnis mit wissenswertem Input erwartete die über 40 kleinen und großen Gäste bei der Fledermauswanderung von NatourRaum.de, dem Runden Tisch Klima Neunkirchen-Seelscheid und dem Bürgerverein Niederwennerscheid. Im Rahmen der Earth Night hatte Umweltpädagogin Kerstin Kopp zunächst ins Dorfgemeinschaftshaus in Niederwennerscheid eingeladen. Anschaulich erklärte die Fachfrau, warum es Nachttiere und Pflanzen aus dem Rhythmus bringt, wenn die Nacht durch künstliches Licht erhellt wird. Fledermäuse z. B. jagen in der Dunkelheit, durch Kunstlicht in der Umgebung verkürzt sich die Phase, wo sie Insekten erbeuten können. Dann ging es nach draußen. Noch bevor die Fledermäuse überhaupt zu sehen waren, konnten Kinder und Erwachsene den klackernden Geräuschen lauschen, die die Tiere ausstoßen, um sich durch Echo zu orientieren. Mittels eines Bat-Detektors machte Kerstin Kopp die Ultraschalltöne hörbar. Sie sind so hoch, dass sie für menschliche Ohren nicht zu hören sind. Immer wieder gelang es der Gruppe auch, Fledermäuse bei ihren rasanten Sprints und blitzschnellen Wendemanöver auf der Jagd nach Insekten zu beobachten. 

Nebenbei erklärte Kerstin Kopp Wissenswertes zum Thema Artenschutz. Weltweit sei ein Schwinden der Fluginsekten um 85 Prozent zu beklagen, das einen Artenschwund bei Vögeln und Kleintieren nach sich ziehe. Lebensräume in der Natur würden durch Flächenversiegelung zerstört. Wenn schon Licht in der Nacht sein müsse, so empfiehlt sie warmes, gelbliches Licht mit geringerer Lumenzahl. Lichtquellen im Außenbereich sollten niedrig angebracht werden und nach unten strahlen. Licht zu Dekozwecken im Garten schade der Natur. „Auch Weihnachtsbeleuchtung in unseren Vorgärten ist ein Störfaktor für die Tiere, die sich dort aufhalten. Wir erleben ja selbst wie uns Licht stört, wenn wir schlafen wollen“. Spenden der Teilnehmenden dieses Abends gehen an paten-der-nacht.de, die die Aktion Earth Night ins Leben gerufen haben.